Ja zur Renteninitiative; Nein zur 13. AHV-Rente
Bei der AHV besteht aufgrund der demografischen Entwicklung Reformbedarf. Mit der Renteninitiative liegt ein wirksamer Lösungsansatz auf dem Tisch. Hingegen geht die Forderung nach einer 13. AHV-Rente für alle in die komplett falsche Richtung. Der 5 Milliarden Franken teure Ausbau des Sozialwerks müsste über höhere Lohnbeiträge und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer finanziert werden. Der Vorstand der Solothurner Handelskammer befürwortet die Renteninitiative einstimmig und lehnt die 13. AHV-Rente ebenso einstimmig ab.
Die AHV ist im Grundsatz ein geniales Konstrukt. Seit 1948 dient die 1. Säule der allgemeinen Existenzsicherung im Alter. Die AHV gehört damit seit über 75 Jahren zu den wichtigsten Sozialwerken in unserem Land. Umso wichtiger ist es, dass die AHV langfristig und nachhaltig finanziert werden kann.
Demografische Entwicklung als Herausforderung
Weil wir immer länger leben, steigt die Zahl der AHV-Bezüger von Jahr zu Jahr. Während 1970 auf einen Rentner noch fünf Erwerbstätige kamen, beträgt der Altersquotient heute bereits 1:3. Mit der Pensionierung der Boomer-Generation wird sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren weiter verschärfen.
Die Folge: Die Einnahmen der AHV reichen bald nicht mehr aus, um die laufenden Renten zu finanzieren. Mit der Renteninitiative wird eine nachhaltige Finanzierung der AHV sichergestellt. Hingegen verschlimmert die Initiative für eine 13. Rente die finanzielle Situation der Vorlage massiv.
Ja zur Renteninitiative zur Sicherung der Renten
Der Vorstand der Solothurner Handelskammer empfiehlt einstimmig ein Ja zur Renteninitiative, weil sie der steigenden Lebenserwartung Rechnung trägt und eine langfristige Finanzierung der AHV für alle Generationen sicherstellt.
Eine Erhöhung des Rentenalters auf 66 Jahre und eine anschliessende Koppelung des Rentenalters an die Lebenserwartung sind weitaus generationenverträglicher als immer weitere Zusatzfinanzierungen über höhere Lohnabzüge oder über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer.
Nein zur teuren und unsozialen 13. AHV-Initiative
Die Initiative für eine 13. AHV-Rente lehnt der Vorstand der Solothurner Handelskammer einstimmig ab. Eine Rentenerhöhung für alle steht angesichts der finanziellen Perspektiven der AHV quer in der Landschaft und verschärft die bestehenden finanziellen Herausforderungen der AHV massiv.
Höhere Lohnbeiträge und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer würden vor allem Junge und Geringverdienende stark belasten. Zudem führt die Initiative zu einem unsozialen Giesskannenausbau, weil die 13. AHV-Rente an alle Rentner, unabhängig von deren tatsächlichem Bedarf, ausbezahlt würde.
Auskünfte erteilt:
Daniel Probst
Direktor Solothurner Handelskammer
M 079 645 61 01