Bürokratie und Fachkräftemangel als grösste Sorge

Bild Sorgenbarometer

Im April haben die beiden Wirtschaftsverbände Solothurner Handelskammer (SOHK) und KMU- und Gewerbeverband Kanton Solothurn (KGV SO) zum zweiten Mal eine Umfrage zu den Sorgen der Solothurner Unternehmen durchgeführt. Der Indexwert von 5.0 Punkten auf einer Skala von 1 (keine Sorgen) bis 10 (grosse Sorgen) zeigt, dass das allgemeine Sorgenniveau auf einem mittleren Level zu liegen kommt. Sorgen bereiten vor allem die ausufernde Bürokratie und der Fachkräftemangel.

Nach 2022 habe die beiden Wirtschaftsverbände SOHK und KGV SO zum zweiten Mal ihre Mitglied-Firmen über ihre Sorgen befragt. Abgefragt wurde das allgemeine Sorgenniveau der Unternehmen und das Sorgenbarometer für 16 Teilbereiche.

Bürokratie und Vorschriften als Sorge Nummer 1
Die Umfrage zeigt, dass die Solothurner Unternehmen die Bürokratie und die dadurch hervorgerufenen administrativen Aufwände als grösste Sorge bezeichnen. Immer umfangreicher werdende regulatorische Anforderungen, Vorschriften und Normen behindern die Solothurner Wirtschaft in ihrer Entwicklung. Dies gilt in besonderem Ausmass für die Solothurner KMU. Der Vergleich mit der Umfrage von 2022 zeigt, dass die Sorge um die Bürokratie weiter gestiegen ist.

Fachkräftemangel bleibt trotz schwacher Konjunktur weit oben im Ranking
Schon bei der letzten Umfrage zum Sorgenbarometer der Solothurner Unternehmen wurde der Fachkräftemangel als eine der grössten Sorgen genannt. Bei der aktuellen Umfrage ist die Knappheit an Fachkräften im Sorgenranking sogar noch um einen Rang auf den zweiten Platz geklettert – und dies trotz aktuell schwacher Konjunktur. Der Fachkräftemangel hat sich den letzten Jahren aufgrund des fortschreitenden demografischen Wandels weiter verschärft.

Mit Unsicherheit verbundene Aspekte beschäftigen die Unternehmen überdurchschnittlich
Die Ränge drei bis sieben im Sorgenbarometer betreffen Faktoren, die mit dem Thema Sicherheit bzw. Unsicherheiten zu tun haben. Genannt werden die Cyber-Sicherheit, die geopolitischen Verwerfungen und die dadurch begründeten hohen Energie- und Rohstoffpreise sowie der Konjunktureinbruch.

Sorgen in der Industrie grösser als bei anderen Wirtschaftszweigen
Die Industrie (Indexwert 5,4) schätzt aktuell die Sorgenlage höher ein als die anderen Wirtschaftszweige. Der Grund dürfte darin liegen, dass sich die gegenwärtig als gross eingestuften Sorgen zur konjunkturellen Lage, zu den Energie- und Rohstoffpreisen sowie zu den geopolitischen Konflikten die stark exportorientierte Industrie am unmittelbarsten auswirken.

Gestresste Lieferketten weit unten im Ranking
Bei der letzten Umfrage zum Sorgenbarometer waren noch die Schwierigkeiten bei den Lieferketten weit oben im Ranking der Sorgen der Solothurner Unternehmen (Index-Wert 2022: 6,5). Die Situation hat sich mittlerweile deutlich entspannt und der entsprechende Teilindex ist auf 3,7 Punkte gesunken. Auch die Index-Werte für die Gefahr einer Strommangellage oder einer Pandemie sind sehr deutlich zurückgegangen und mittlerweile weit unten im Ranking anzutreffen.

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